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Mein schönster, beeindruckendster und krassester Lauf zum Marathon

Mein schönster, beeindruckendster und krassester Lauf zum Marathon

LightRunning - Fanny Theymann
Fanny
Inhaltsverzeichnis

26.07.2015

Vor Kurzem war ich meinen ersten Halb-Marathon gelaufen. Und ich war motiviert für Mehr. Ich wollte einen Marathon laufen.

Nachdem ich mit zittrigen Händen die Anmeldung zum Einstein-Marathon in Ulm für Ende September abgeschickt hatte, galt es nun nach Plan zu trainieren um mein Ziel zu erreichen.

So trainierte ich fleißig bis zum geplanten Urlaub auf Norderney.

Norderney schönster Lauf 2015 Marathonvorbereitung

Dort wollte ich eine Regenerationswoche einlegen und bis auf den langen Lauf nur noch ein oder zwei entspannte Läufe machen, denn ich wollte ja schließlich Urlaub machen. Urlaub bedeutet für mich immer, dass ich mache, wonach mir gerade ist. Und ist es Laufen, dann ab in die Schuhe. Und ist es mal nicht Laufen, dann ist es genauso in Ordnung und ich genieße die Pause.

Ich machte also auf Norderney einen kurzen lockeren Lauf um die Insel zu erkunden und fand es schön, bei tollem Wetter zu Laufen und gleichzeitig vom Wind angepustet zu werden. Da konnte ich in alten Erinnerungen schwelgen. Ich bin einfach ein Küstenkind.

LightRunning-Fanny-Norderney-1 LightRunning-Fanny-Norderney-6 LightRunning-Fanny-Norderney-2 Dann war es soweit: Ich schnürte mir die Schuhe und es pochte mein Herz. Jetzt war der lange Lauf mit 30 km dran. So weit war ich zuvor noch nie gelaufen. Die Kulisse war jedenfalls toll und das motivierte mich sehr. Jedoch ist es auf einer 15 km langen Insel, auf der man nur knapp 10 km in eine Richtung laufen darf, gar nicht so einfach 30 km zusammen zu bekommen *lach*.
Mehrere Runden zu laufen kostet mich mental viel Energie, wenn ich körperlich an meine Grenze gehe. Und das war definitiv eine Grenze.

Ich lief also drauf los. Es ging vom Hotel aus direkt an die Promenade und diese lief ich entlang soweit ich konnte. Danach bog ich ab zu den Dünen. Ich liebe die Dünen und es war eine wundervolle Energie. Ich sah den Sand und Bäume und ein paar Kaninchen. Es war einfach wunderschön. Es war nur die Natur um mich herum und ganz vereinzelt Jemand, der auch noch durch die Dünen seinen Abendspaziergang machte. Dann endeten die Dünen und ich lief einfach noch den Weg weiter bis er endete. Nun stand ich direkt am Deich (Grohdepolder-Deich).

Er war breit genug und gepflastert, so dass er gut zu laufen war. Ich bin zwar schon über Deiche auf Sylt gewandert, aber nun führte mich meine Laufstrecke zum ersten Mal über den Deich. Und es war beeindruckend. Auf der einen Seite konnte ich auf das Meer schauen und auf der anderen Seite war ich Galloway-Rindern, Enten und Möwen ganz nah. Das war ein richtiger Gänsehaut-Moment für mich. Ich überlegte in diesem Moment sogar nach Norderney zu ziehen. Das Gefühl wollte ich einfach bei jedem Lauf haben. Zusätzlich zum Wind fing es nun noch leicht an zu nieseln, doch das störte mich keineswegs. Im Gegenteil - ich fand es angenehm, dass es kühler war, denn es stand ja eine längere Strecke auf dem Plan.
Am Ende des Deiches schaute ich auf die Uhr. Sie zeigte mir an, dass ich erst 14 km unterwegs war. Ich bog also nochmal ab für eine zweite Deichrunde. Und als ich dann zum Deich kam, lag etwas Gewaltiges in der Luft. Das Meer war unruhig die Wolken hingen dunkel darüber. Der Regen peitschte regelrecht auf das Wasser. Es war richtig Angst einflößend. Ich freute mich so sehr den Deich noch einmal lang zu laufen und dennoch entschied ich mich dagegen. Wenn es gewittern würde, wäre ich alleine auf dem Deich. LightRunning-Fanny-Norderney-4 LightRunning-Fanny-Norderney-3 LightRunning-Fanny-Norderney-5 Ich lief also die gerade gelaufene Strecke zurück. Es dauerte nicht lange dann peitschte der Regen auch auf die Insel nieder. Da ich eine kurze Hose an hatte, trommelte er auf meine nackte Haut auf die Oberschenkel.
Nach mittlerweile 18 km tat es sehr weh. Und dann fing auch das Gewitter an. Ich wusste, dass ich selbst auf direktem Wege noch 10 km also etwa eine Stunde bis zum Hotel brauchte. Also lief ich und lief. Zwischendrin lief ich an ein paar Häusern vorbei. Und ich fragte mich, ob ich einfach klingeln und um Unterschlupf bitten sollte. Dann kamen Gedanken wie "Du bist doch total verschwitzt." und "Was machst Du dann?". Und so schwirrten die verschiedensten Gedanken in meinem Kopf umher. Letzten Endes lief ich einfach schneller. Ich wollte nur noch irgendwie in das Hotel zurück. Und während ich lief, wollte die Landschaft einfach nicht an mir vorüber ziehen und die Zeit schien still zu stehen. Ich hatte das Gefühl ich laufe ewig - quasi auf der Stelle. Ich lief und lief und lief. LightRunning-Fanny-Norderney-7

Nach einer Ewigkeit kam ich dann endlich im Ort an. Dort tummelten sich noch Urlauber unbeeindruckt vom Wetter in den Straßen. Ich war einfach dankbar angekommen zu sein. Schnell lief ich auch noch die letzten Schritte, bis ich im Hotel angekommen war.

Im Hotel stand ich erst einmal eine halbe Stunde unter der Dusche, bis meine Oberschenkel und mir wieder warm war. Es war ein wirklich sehr beeindruckender Lauf und er hat es als großartigster Lauf in mein Herz geschafft.

Er war für mich so außergewöhnlich, weil er mit vielen Emotionen geladen war. Dies war zum Einen die Freude über diesen zwar nicht 30 km aber dennoch längsten Lauf, den ich bisher gelaufen war. Dies war die Erinnerung an alte Zeiten an der Küste. Die beeindruckende Natur und natürlich auch die Naturgewalt, die mich tief berührt hat.

Was war Dein bewegendster Lauf und warum? Was war Deine schönste Laufstrecke?
Vielleicht magst Du ja auch Deine Lauf-Story auf LightRunning teilen?
Schreib mir gern einen Kommentar. Liebe läuferische Grüße
Deine

Fanny

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Wenn die Zeit fehlt, Gesundheit, Training, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität in dem überfüllten Wochenplan noch unterzubringen, ist es vielleicht an der Zeit für LightRunning.